Davos Abendmusik - Karfreitagskonzert
Als Auftakt tauchten einleitende Worte von Pfarrerin Janine Schweizer zur Komposition 4’33 von John Cage die zum Bersten volle Kirche St. Johann in viereinhalb Minuten Musik ohne Töne ein. Aus dieser Stille heraus schob das Orchester, warm und einladend, das weite Tor zum faszinierenden Klangkosmos von Johannes Brahms auf. Mit dem deutschen Requiem in sieben Sätzen schuf Brahms keine klassische Totenmesse, sondern Musik des Trostes für die Hinterbliebenen. Ulrich Weissert führte mit erfahrener Hand durch die hoch komplexe Komposition. Der Chor überzeugte durch präzise Einsätze und klar vollzogene Wechsel in Rhythmus, Harmonie und Dynamik. Untermalt und begleitet wurde der Gesang vom versierten Spiel des, in Davos bestens bekannten, Kammerorchesters Cappella Vivace aus Rottweil. Der Zusammenklang der kraftvollen Baritonstimme von Nikolaus Fluck und des Chors, im dramatischen Höhepunkt des 3. Satzes «Herr, lehre doch mich», gehörten zu den berührendsten Momenten. Der Sopranistin Sidonie Otto gelang es, innig bekräftigt vom Chor, der tiefen Liebe des Komponisten zu seiner Mutter und der Trauer um sie bis in himmlische Höhen Ausdruck zu geben.
Am Schluss bedankte sich das Publikum bei allen Mitwirkenden mit gefühlten 4’33 Minuten Applaus.
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