Erzählcafé mit Esther Zinsli
Esther Zinsli erzählte
Mehr als 105 Personen hätten wohl nicht in den grossen Saal des Guggerbach Zentrums hinein gepasst. Esther Zinsli nahm es gelassen und erzählte aus ihrem bewegenden Leben. Ungewöhnliche Verläufe haben sie zu dem gemacht, wer sie heute ist. So verbrachte sie einen Grossteil ihrer Kindheit bei ihren Adoptiveltern in Tschiertschen, wo sie im Hotel aufwuchs.
Sie heiratete einen Hotelier in Tschiertschen, 3 Kinder wurden geschenkt und sie führten zusammen das Hotel Alpina.
Auch ihre Kinder hat das Hotelleben stark geprägt. «Hotelgäste waren oft wie Freunde für die Familie» erzählte Esther Zinsli. Irgendwann wurde es dann doch zu viel – das Soziale hat gefehlt. Der Umschwung kam, sie lernte Jörg Zinsli kennen und zog mit ihm nach Frauenkirch. «Es muss schon eine Zumutung gewesen sein für das kleine Dorf in dem wir lebten» erinnert sie sich. Aber am Ende war alles gut und auch die Kinder waren zufrieden. Alle Beteiligten sind nach wie vor freundschaftlich verbunden.
In der Region Davos wurde sie als Pfarrfrau gut aufgenommen und betrieb Vorstandsarbeit in mehreren Vereinen wie dem Samariter Verein, dem Verein Kinderbetreuung, der Hauspflege und der Spitex Davos oder auch im Verein zur „Begleitung von schwer Kranken und Sterbenden“, wo sie lernte, auch über den Tod reden zu können.
Die Erfahrungen in vielen sozialen Bereichen zeigten ihr auf, dass irgendetwas fehlt in Davos und gründete schliesslich „Davos Solidarisch“ welches sie ohne staatliche Unterstützung, aber mit ganz viel Unterstützung der Bevölkerung und ihren Mitarbeiterinnen führte. Dann wurde sie in den grossen Landrat gewählt, wo sie eine gute Zeit hatte. Es lief nicht immer alles gut im Leben. Mehrmals erlebte sie den Tod eines geliebten Menschen. «Und jetzt, jetzt bin ich hier.» endete Esther Zinsli ihre authentische und sympathische Erzählung.
Ein grosses Dankeschön gilt dem Guggerbach Zentrum für die Bewirtung mit Caffè und Kuchen, sowie der Pro Senectute für ihre tatkräftige Unterstützung.
Das Erzählcafe ist ein gemeinsames Projekt von Davos reformiert und Pro Senectute.
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